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Biodiversität zwischen Wasser und Land

19.09.2024Buchrezension

Acht Exkursionen in «blau-grüne» Landschaften der Schweiz

Aquatische und terrestrische Lebensräume sind eng miteinander verknüpft. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten nutzen beide Lebensräume, beispielsweise als Larven im Wasser und als erwachsene Tiere an Land. In «Biodiversität zwischen Wasser und Land» laden Florian Altermatt, Sabine Güsewell und Rolf Holderegger dazu ein, auf acht Exkursionen die Funktionsweise dieser Uferzonen und ihre Biodiversität im Spannungsfeld zwischen Natur und menschlicher Nutzung aktiv zu erkunden.

Das Buch „Biodiversität zwischen Wasser und Land“ von Florian Altermatt, Sabine Güswell und Rolf Holderegger vermittelt sowohl theoretische Grundlagen zu den «blau-grünen» Landschaften als auch praktische Einblicke durch acht beschriebene Exkursionen in der Schweiz.
Theorie und Praxis

Um bestmögliche Rahmenbedingungen für die Erhaltung aquatischer und terrestrischer Lebensräume und ihrer Übergänge zu gewährleisten, ist eine übergreifende Perspektive wichtig. Hier setzt das Autorenteam an und zeigt, wie stark diese beiden Habitate miteinander verknüpft sind. Der erste Teil des Buchs vermittelt theoretische Grundlagen. Im Kernteil werden schliesslich acht Exkursionen in charakteristische «blau-grüne» Landschaften unternommen, die ökologische Zusammenhänge vermitteln und die Nutzung durch den Menschen einordnen. Diese führen beispielsweise zu Grundwasser- und Quelllebensräumen, zu alpinen Flussauen oder zu Seeufern und Verlandungszonen. Eine Vielzahl an, in den Text eingestreute, Beobachtungsaufgaben runden die Wanderungen ab. Die meisten Exkursionen können von Frühling bis Herbst durchgeführt werden. Alle folgen, wenn nicht anders vermerkt, dem öffentlichen Wanderwegnetz.


Felswand aus Malmkalk am Eingang der Pichoux-Schlucht. Bild: Florian Altermatt
Die Pichoux-Schlucht

Eine dieser Exkursionen führt von Undervelier im Kanton Jura in die Pichoux- Schlucht, ein Quertal, das der Fluss Sorne durch eine Jurakette gegraben hat. Anschliessend wird das Längstal von Undervelier besucht, das zwischen zwei Juraketten liegt und sowohl trockene als auch feuchte Lebensräume umfasst. Die Pichoux-Schlucht wurde aufgrund der wilden und wenig veränderten natürlichen Landschaft in das Bundesinventar von Landschaften von nationaler Bedeutung aufgenommen. Damit sollen die charakteristischen geologischen Formen und Karsterscheinungen mit ihren ober- und unterirdischen Wasserflüssen erhalten und geschützt werden. Auf der Exkursion entdecken Wandernde verschiedene Quelltypen in einer Karstlandschaft und die aus ihnen entstandenen Gewässer. Sie lernen wesentliche Merkmale dieser Lebensräume und einige typische Quellbewohner kennen und befassen sich mit den Funktionen, Gefährdungen und Schutzmöglichkeiten der Quell-Lebensräume.

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