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Eine Benjeshecke entsteht

28.08.2023Naturschutz

Ein Einsatzteam des WWF Schwyz beim Biohof Ming half beim Bau einer Benjeshecke im «Grund» zwischen Schwyz und Ibach.

Am Samstag werde ich beim Bau ei­ner Benjeshecke mithelfen!» mel­dete ich meinem Kollegen. Ein «was» Hecke? – folgte gleich die Frage. Ich erklärte es ihm.

WAS IST EINE BENJESHECKE?

Das Prinzip der Benjeshecke besteht darin, Hecken nicht durch Neuanpflanzung, son­dern durch Windanflug und durch Samen aus dem Kot rastender Vögel aufbauen zu lassen. Dazu wird Gehölzschnitt (Äste, Zweige, Reisig) durcheinander als Wall loc­ker gestapelt, was wiederum dem Schutz der heranwachsenden Pflanzen dient. Die Vorteile einer solchen Anlage bestehen zum einen in ihren günstigen Herstellungsko­sten, da Schnittholz oft als «Abfall» vor-handen ist. Das locker gelagerte Totholz bietet dann Lebensraum für zahlreiche Vo­gelarten, Kleinsäuger und Insekten, welche wiederum das gewünschte Saatgut rund um die Hecke verteilen.

EIN IDEALER EINSATZ FÜR DEN WWF

An besagtem Samstag traf sich dann bei be­stem Wetter ein Dutzend-Trüppchen in der Ebene zwischen Schwyz und Ibach zum Einsatz. Zuerst galt es für einen Teil der Freiwilligen, haufenweise vorhandenes Heckenschnittgut zu verladen, während andere gleichzeitig die Kastanienholzpfähle für die einzelnen «Kästen» der Hecke in den Boden einschlugen. Gebaut werden sol­len fünf Heckenabschnitte von je rund 10 Metern mit einer Stärke von einem Meter.

Diese gepfählten Abschnitte galt es dann mit dem Heckenschnitt zu füllen und etwas zurechtzustampfen – und schon ist die Hec­ke fertig und bezugsbereit für die neuen Bewohner. Für die Nachpflege ist es wich­tig, dass im darauffolgenden Jahr frisches Holzmaterial nicht auf das letztjährige auf­gehäuft wird, sondern die Hecke seitlich ergänzt wird. So kann das alte Material mit der Zeit kompostiert werden und bietet Platz für die gewünschten Sträucher, wäh-rend in den neuen Bereichen Wiesel, Igel & Co. Brutplätze finden.

©WWF
©missionb.ch

Im Abstand von ca. 2.50 m werden in zwei Pfahlreihen ca. 10 m grosse „Kästen“ erstellt, dei dann mit dem Schnittgut gefüllt werden. Die Bejeshecken dienen letztlich zahlreichen Tierarten als Lebensraum.

DER WWF DANKT

Dank dem grossen Einsatz der Freiwilligen konnte ein wertvoller Beitrag zur Biodiver­sität in der Landwirtschaft geleistet werden. Da der Einsatz von morgens neun bis nach­mittags um vier Uhr dauerte, war als Beloh­nung für die Arbeit ein reichhaltiges Mittag­essen mit einheimischen Nahrungsmitteln und viel Süssmost beim Bauern geboten, das bei gemütlichem Geplauder und mit Kaffee und Gebranntem vom Hof genossen wurde.

Die ganze Aktion wurde von einem Film­team von «Mission B» begleitet und auf Video festgehalten.

Herzlichen Dank an alle Beteiligte für die Unterstützung!

ROBERT BACHMANN

*Titelbild: ©missionb.ch

Autor:in

Philippe Keiser

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