Die Gemeinden Feusisberg, Wollerau und Freienbach planen seit 15 Jahren gemeinsam und gemeindeübergreifend mit dem Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) an ihrer Zukunft. Die neusten Projekte zielen auf die Gärten und Umgebungen von öffentlichen Liegenschaften ab.
Bezirksrat und Umweltminister des schwyzerischen Bezirks Höfe, Edgar Reichmuth, wandte sich diesen Vorsommer gleich mit zwei Projekten an die Öffentlichkeit. Beide Projekte widmen sich den privaten Gärten und der Umgebung von öffentlichen Liegenschaften.
GRATIS WILDSTAUDEN
Viele Bürger möchten gerne etwas für die Artenvielfalt in ihrem Garten tun, doch das WIE ist ein schwieriges Thema. Oft ist die Beratung in den Fachgeschäften in diese Richtung noch nicht befriedigend, stehen doch die einheimischen Stauden und Sträucher nicht zuvorderst und werden auch nicht auf Anhieb empfohlen. Da ging die LEK-Kommission gleich selbst mit dem guten Beispiel voran. Sie kaufte 750 essbare, einheimische Wildstauden und verteilte sie an Standaktionen in den drei Gemeinden Wollerau, Feusisberg und Freienbach gratis an die Bevölkerung. Die jungen Malven, Beinwell, Glockenblumen, Schafgarben und Teufelskrallen fanden reissenden Absatz und die Blumenkisten an den Ständen waren vor Ende der Aktion bereits leer. Die Aktion kam bei der Bevölkerung sehr gut an. Besonders gefielen die zusätzlich abgegebenen Informationen, wo man die geschenkten Wildstauden am besten pflanze und was diese alles bieten – von der Heilwirkung bis zur Verwendung in der Küche.
Hier, beim Schulhaus «Weid» in Pfäffikon, ist eine grössere Wildbienen-Ecke entstanden: «Am richtigen Ort», meint Edgar Reichmuth, «ringsherum Blumenwiesen, einheimische Sträucher und die Besucher können beobachten und Ideen mit nach Hause nehmen.»
WILDBIENENFÖRDERUNG
Die käuflichen Wildbienennisthilfen kennen viele, aber nur das Aufstellen oder Aufhängen dieser Häuschen allein nützt wenig. An einem konkreten Beispiel zeigt nun das LEK Höfe beim Bezirksschulhaus Weid in Pfäffikon wie man die kleinen, ungefährlichen, aber sehr nützlichen Brummer fördern kann: wenig Humus, viel Sand, Steine, und Totholz…
Unsere einheimischen Wildbienen leben solitär und nicht wie unsere Honigbienen in Staaten. Die über 600 unterschiedlichen Arten unterscheiden sich in ihrer Nahrung, in den Winterquartieren und in der Aufzucht ihrer Jungen. Sie ernähren sich meist von Nektar und/oder Blütenstaub von verschiedenen Blütenpflanzen. Ihre Eier legen sie in Spalten, Ritzen oder in Sandlöcher ab. Damit die jungen Bienenmaden in ihren Verstecken auch wachsen können, bekommt jedes Ei von der Mutterbiene ein Vorratspäckchen mit in ihr «Kinderzimmer». Wenn es dann im Frühsommer wieder wärmer wird, verlässt eine Jungbiene nach der andern ihr Nest und der Zyklus beginnt von vorne. Am besten fördert man die Wildbienen im eigenen Garten in einer Ecke ohne Rasen mit einer sandigen Fläche und viel Totholz (Stamm oder Asthaufen) und daneben noch einem Plätzchen mit farbigen Wiesenblumen.