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Neuer Teich in Kaltbrunn

29.08.2024Artenschutz

Die Stiftung Lebensraum Linthebene hat im Rahmen des Artenförderprojekts «Laubfrosch & Co» einen neuen Teich in Kaltbrunn gebaut. Er soll als Lebensraum für den Laubfrosch und für andere Arten dienen und als Trittsteinbiotop in einem Netz an bestehenden und zukünftigen Teichen mitwirken.

Der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea) verkörpert mit seiner auffallenden, grünen Färbung das ideale Bild eines Frosches. Tatsächlich kann seine Körperoberseite auch in gräulichen, gelblichen und bräunlichen Farbtönen in Erscheinung treten. Dank seinen rundlichen Haftballen an Finger- und Zehenspitzen ist er in der Lage, geschickt zwischen Blättern und Zweigen zu klettern und er vermag es sich meisterlich zu tarnen. Im Frühling, zur Paarungszeit, lässt sich während der Abenddämmerung sein lebhaftes Quaken weit über die stehenden oder langsam fließenden Gewässer, die er bevorzugt, hinaus hören. In der Schweiz gibt es im Tessin noch die italienische Variante des Laubfroschs. Beide Arten sind bedroht.

Laubfrosch & Co

Die Laubfroschbestände in der Schweiz gehen zurück. Als wichtigster Grund ist der Ausfall von geeigneten Fortpflanzungsgewässern zu nennen. Damit die Populationen überleben können, braucht es ein Netz von Laichgewässern, da nicht jedes Gewässer eine erfolgreiche Fortpflanzung verzeichnet. Die Stiftung Lebensraum Linthebene hat sich deshalb mit dem Projekt «Laubfrosch & Co» das Ziel gesetzt, ein Netz von solchen Laichgewässern in der Region zu etablieren. Aktuell wurden an zwei Standorten Teiche erstellt, an einem weiteren sind die Bauarbeiten im Gange und drei weitere befinden sich noch in der Bewilligungsphase.

Wenn die oberste Vlies-Schicht ausgelegt ist, kann der Teich mit Kies und Steinen ausgelegt werden.
Neuer Standort

In Kaltbrunn konnte die Stiftung nach längerer Bewilligungsphase im März und April einen Teich erstellen. Der Teich ist rund 70 m2 gross und wird bei niedrigem Wasserstand in einen grossen und zwei kleinere Bereiche unterteilt. Eine Ruderalfläche umschliesst den Teich. Das magere Substrat bietet Lebensraum für Pflanzen wie Flockenblumen, Habichtskräutern, Nelken, Salbei und Malven. Den Abschluss bildet eine Wildblumenwiese, die den Übergang zum übrigen Wiesland bildet.

Gestaltung des Teiches

Eine ökologische Ausgestaltung in und um den Teich ist sehr wichtig, da Kleinstrukturen Lebensraum und Rückzugsorte für seine Anwohner sind. Innerhalb des Teichs sind Steinblöcke, Äste und Wurzelstöcke so platziert, dass die aquatischen Lebewesen darunter Schutz vor Fressfeinden finden. Grössere Asthaufen an Land dienen als Unterschlupf oder Überwinterungsort.

Totholz, wie dieser Stamm eines umgefallenen Apfelbaums, bieten Schutz vor geflügelten Fressfeinden.
Zweite Projektphase

Nach Abschluss der noch in der Bewilligungsphase steckenden Bauprojekte, möchte die Stiftung Lebensraum Linthebene das Netz aus Trittsteinbiotopen in der Linthebene noch weiter ausdehnen und engmaschiger gestalten. Nebst der Finanzierung sind potenzielle Standorte für die Erstellung der Laichgewässer matchentscheidend für das Gelingen einer zweiten Projektphase. Die Stiftung ist deshalb auf der Suche nach weiteren Standorten und würde sich über interessierte Anfragen aus der Leserschaft freuen.

Unsere Partner

Ohne die finanzielle Unterstützung des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen und privaten Stiftungen sowie Kleinspenden durch das «Natur und Umwelt» wäre die Umsetzung solcher Projekte nicht möglich. Die Stiftung Lebensraum Linthebene möchte sich an dieser Stelle herzlich bedanken und hofft auf eine weitere erfolgreiche Umsetzung der nächsten Standorte.

Autor:in

Philippe Keiser

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