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Nachgefragt bei Urs Fuchs

03.06.2024Interview

Als Präsident des Forstvereins See und Präsident im Organisationskomitee hat er sich hart für den hölzigen Grossanlass «RUNDUM BÄUMIG» (siehe Seite 23 und 25) eingesetzt.

Urs Fuchs, wie und wo wurde diese Idee geboren?

Vor mehr als 10 Jahren hat der Forstverein See bereits einen Anlass zum Thema Wertholz durchgeführt. Ursprünglich wollten wir im ähnlichen Rahmen wieder einen Anlass durchführen und der Bevölkerung unseren Rohstoff Holz aufzeigen. Rasch wurde aber dem OK bewusst, dass es mehr sein soll – so wurde diese Idee immer weiterentwickelt und in Zusammenhang mit den Postenbetreibern umgesetzt.

Wie konntest Du Deine Kolleg:innen zum Mitmachen gewinnen?

Der Vorstand hat innerhalb der Mitglieder geschaut, wen es braucht und wer welche Funktion übernehmen kann. Weil man von einem kleineren Anlass ausging, bekamen wir sehr rasch positive Rückmeldungen ;-).

Was waren Eure Zielsetzungen für diesen Anlass?

Der Wald macht in der Region Zürichsee-Linth einen Drittel der Landschaft aus. Er bietet Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna und ist Rückzugsort und Naherholungsgebiet. Gerade die vermehrte Nutzung des Waldes infolge des Bevölkerungswachstums verlangt nicht nur Toleranz, sondern auch Respekt gegenüber der Natur. Des Weiteren ist der Wald Arbeitsplatz und Holz ein nachhaltiger und wertvoller Rohstoff. Mit dem Anlass «Rundum bäumig» wollten wir die Bevölkerung informieren, aufklären und regionalen Unternehmen eine Plattform bieten.

Wie gross war das Budget und wie und wo kamt Ihr zu dem Geld?

Die Ausgaben wurden durch Sponsorengelder und Forstpersonal finanziert, welches durch die regionalen Forstbetriebe Amden, Benken, Gommiswald, Kaltbrunn und Uznach zur Verfügung gestellt wurden. Total kommen wir sicherlich auf ein Budget von über Fr. 80‘000, ohne die Festwirtschaft.

Sind jetzt Euere Kosten gedeckt und reicht es für einen Neustart?

Das oberste Ziel des Organisationskomitees war immer, dass das Budget für den Anlass ausgeglichen ist. Sollten wir mehr Geld erhalten, können wir auch mehr umsetzen, das war unsere Devise.

Wie waren die Reaktionen auf die Bettelaktionen und Anfragen zum Mitarbeiten?

Zu Beginn war es recht harzig, auf politischer Ebene war es sehr schwierig an finanzielle Mittel zu gelangen. Für die Standortgemeinden war es allerdings sofort klar, dass sie uns unterstützen werden. Von der Region und anderen Gemeinden haben wir leider rasch Absagen erhalten.

Als wir dann auf die regionalen Unternehmer zugegangen sind, waren wir überrascht und überwältigt auf welche offenen Ohren wir stiessen. Wir hatten zu Beginn etwas Respekt Fr. 1‘500.- für einen Postensponsor zu verlangen, da es doch ein grosser Betrag ist. Kaum hatten wir den Sponsorenbrief verschickt, kamen bereits erste Einzahlungen und Anfragen über Möglichkeiten zur Mitwirkung, was uns natürlich überrascht und auch sehr gefreut hat.

Wenn Du heute entspannt auf den Anlass zurückschaust, bist Du zufrieden, hat sich das ganze gelohnt? Machst Du/Ihr das wieder einmal.

Ich denke, wir können sehr zufrieden sein, es gab kaum negative Zwischenfälle und wir konnten die Themen Wald, Natur und Maschinen einem breiten Publikum auf interessante und abwechslungsreiche Art und Weise präsentieren. Somit würde ich sagen «JA, es hat sich gelohnt». Geplant ist aktuell nichts, aber ich würde es nicht ausschliessen das wir in ein paar Jahren wieder etwas machen. Das Konzept steht und wir hoffen auf Nachahmer im Kanton oder auch überregional.

Was machst Du beruflich? Und was bereitet Dir dort besonders Spass?

Hauptberuflich bin ich Revierförster und Betriebsleiter im Forstrevier Gommiswald-Rieden. Als zweites Standbein habe ich eine Firma, «Fuchs Ökoberatung GmbH» gegründet. Mit dieser begleite ich Massnahmen zur Biodiversitätsförderung und erstelle Pflegekonzepte.

Mir macht die Abwechslung besonders Spass und ich liebe es in und mit der Natur zu arbeiten. Meine Leidenschaft gilt dem Wald und seinen Lebensräumen.

Was möchtest Du den Leser:innen noch mit auf den Weg geben?

Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, sieht die Schönheiten und kommt immer wieder zum Staunen. Gebt Acht und tragt Sorge zur Natur!

Lieber Urs, wir danken Dir für Dein Engagement und das spannende Interview und wünschen Dir alles Gute

Autor:in

Res Knobel

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