a

Neue Laichgewässer im Rempen

08.01.2024Artenschutz

Das Gebiet «Rempen» im Wägital ist eines der wichtigsten Laichgebiete von Frosch- und Schwanzlurcharten im Kanton Schwyz und deshalb Teil des Bundesinventars der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung.

Schweizweit sind die Amphibien eine der am stärksten bedrohten Tiergruppen. Besonders kritisch sieht es bei Arten aus, welche dynamische Lebensräume benötigen. Aber auch häufige Amphibienarten, wie sie im «Rempen» hauptsächlich vorkommen, nehmen in ihren Beständen stark ab. Hauptursache ist der massive Verlust an Laichgewässern in den vergangenen 100 Jahren. Mitunter können aber auch andere Ursachen, wie eine stark befahrene Strasse, lokale Populationen bedrohen.

GESCHWÄCHTE AMPHIBIENPOPULATIONEN

Auch im Rempen hat die Wägitalerstrasse mit zunehmendem Verkehr dem dortigen Amphibienbestand stark geschadet. Bereits in den 1980er Jahren hat der WWF Schwyz beim Kanton Massnahmen gegen dieses Amphibienmassaker von wandernden Kröten und Fröschen auf der Wägitalerstrasse eingefordert. Unterstützt durch die Wildhut wurden auch Schutzzäune betreut. Mittlerweile stellen Mitarbeitende des kantonalen Tiefbauamts die Zäune auf und die Betreuung wird durch das Amt für Wald und Natur sichergestellt – der geregelte Aufbau der Leitwerke und deren Betreuung war ein erster wichtiger Schritt für den Erhalt der Populationen.

Zur Zeit der Hauptwanderung werden zweimal täglich die Kübel, welche entlang den Leitwerken die Amphibien auffangen, geleert und die Amphibien über die Strasse transportiert.
PROJEKT FÜR NEUE LAICHGEWÄSSER

Die Amphibienpopulationen haben jedoch in diesen Jahren gelitten und sollen nun wieder gesunden. Für diesen Prozess spielen passende Laichgewässer eine zentrale Rolle. Die Stiftung Lebensraum Linthebene hat hierzu vor fünf Jahren das Projekt «Amphibienförderung Rempen» ins Leben gerufen. In enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wald und Natur konnten bereits an sechs Standorten zweiundzwanzig kleinere und grössere Laichgewässer angelegt oder ökologisch aufgewertet werden.

NEUSTE ERGÄNZUNG

Die beiden neusten Teiche entstanden diesen Herbst, nach abgeschlossener Entwicklung der Kaulquappen, unterhalb der Staumauer des Ausgleichbeckens Rempen. Im Rahmen eines Bauprojekts wurde ein bestehender Teich saniert und mit einem kleinen Teich ergänzt. Bei der Finanzierung durfte die Stiftung Lebensraum Linthebene wiederum auf den naturemade-star Fonds von ewz sowie auf Kanton und Bund zählen. Wie auch beim Aufwertungsprojekt östlich der Staumauer, bei welchem durch Zivis mehrere Stautafelgewässer von Hand gebaut wurden (N&U 2023-2), hat auch beim westlichen Teichprojekt die AG Kraftwerk Wägital als Grundeigentümerin Land zur Verfügung gestellt. Die beiden neuen Laichgewässer sind ein weiterer Schritt in Richtung einer gesamthaften Aufwertung des Gebiets «Rempen» und damit auch ein wichtiger Eckpfeiler gesunder Amphibienpopulationen.

Autor:in

Tobias Lusti

Mehr Beiträge

Noch mehr aus unserem Blog

Eindrücke aus meinem Schnabel

Eindrücke aus meinem Schnabel

Auch in diesem Jahr wird das Förderprojekt für den Kiebitz im Nuoler Ried und im Frauenwinkel fortgeführt, um der bedrohten Art bei der Brut zu helfen. In unserer Kulturlandschaft sind ihre Gelege von diversen Seiten bedroht. Viele kleine und grössere Hilfestellungen...

Neue Chefredaktorin

Neue Chefredaktorin

Nach 35 Jahren legte Chefredaktor Res Knobel die Arbeit in jüngere, starke Hände. Mit Eliane Hirt konnte eine hoch motivierte Umweltingenieurin für diese wichtige Öffentlichkeitsarbeit gewonnen werden. Vor kurzem konnten Res Knobel und Erika Leuzinger auch ihr Ökobüro...

Tierische Landschaftspflege mit Galloway-Rindern

Tierische Landschaftspflege mit Galloway-Rindern

Auf Teilflächen des national bedeutenden Flachmoors «Joner Wald» in der Gemeinde Rapperswil-Jona betreiben 3 Galloway-Rinder aktiven Naturschutz, indem sie Problempflanzen wie Schilf und Goldruten zurückdrängen und massgeblich zur Förderung gefährdeter Arten...

Unterstützen

Die Spenden fliessen direkt in Naturschutzprojekte.

Aktuelle Ausgabe