Das Gebiet «Rempen» im Wägital ist eines der wichtigsten Laichgebiete von Frosch- und Schwanzlurcharten im Kanton Schwyz und deshalb Teil des Bundesinventars der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung.
Schweizweit sind die Amphibien eine der am stärksten bedrohten Tiergruppen. Besonders kritisch sieht es bei Arten aus, welche dynamische Lebensräume benötigen. Aber auch häufige Amphibienarten, wie sie im «Rempen» hauptsächlich vorkommen, nehmen in ihren Beständen stark ab. Hauptursache ist der massive Verlust an Laichgewässern in den vergangenen 100 Jahren. Mitunter können aber auch andere Ursachen, wie eine stark befahrene Strasse, lokale Populationen bedrohen.
GESCHWÄCHTE AMPHIBIENPOPULATIONEN
Auch im Rempen hat die Wägitalerstrasse mit zunehmendem Verkehr dem dortigen Amphibienbestand stark geschadet. Bereits in den 1980er Jahren hat der WWF Schwyz beim Kanton Massnahmen gegen dieses Amphibienmassaker von wandernden Kröten und Fröschen auf der Wägitalerstrasse eingefordert. Unterstützt durch die Wildhut wurden auch Schutzzäune betreut. Mittlerweile stellen Mitarbeitende des kantonalen Tiefbauamts die Zäune auf und die Betreuung wird durch das Amt für Wald und Natur sichergestellt – der geregelte Aufbau der Leitwerke und deren Betreuung war ein erster wichtiger Schritt für den Erhalt der Populationen.
PROJEKT FÜR NEUE LAICHGEWÄSSER
Die Amphibienpopulationen haben jedoch in diesen Jahren gelitten und sollen nun wieder gesunden. Für diesen Prozess spielen passende Laichgewässer eine zentrale Rolle. Die Stiftung Lebensraum Linthebene hat hierzu vor fünf Jahren das Projekt «Amphibienförderung Rempen» ins Leben gerufen. In enger Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wald und Natur konnten bereits an sechs Standorten zweiundzwanzig kleinere und grössere Laichgewässer angelegt oder ökologisch aufgewertet werden.
NEUSTE ERGÄNZUNG
Die beiden neusten Teiche entstanden diesen Herbst, nach abgeschlossener Entwicklung der Kaulquappen, unterhalb der Staumauer des Ausgleichbeckens Rempen. Im Rahmen eines Bauprojekts wurde ein bestehender Teich saniert und mit einem kleinen Teich ergänzt. Bei der Finanzierung durfte die Stiftung Lebensraum Linthebene wiederum auf den naturemade-star Fonds von ewz sowie auf Kanton und Bund zählen. Wie auch beim Aufwertungsprojekt östlich der Staumauer, bei welchem durch Zivis mehrere Stautafelgewässer von Hand gebaut wurden (N&U 2023-2), hat auch beim westlichen Teichprojekt die AG Kraftwerk Wägital als Grundeigentümerin Land zur Verfügung gestellt. Die beiden neuen Laichgewässer sind ein weiterer Schritt in Richtung einer gesamthaften Aufwertung des Gebiets «Rempen» und damit auch ein wichtiger Eckpfeiler gesunder Amphibienpopulationen.