In den Naturschutzgebieten Frauenwinkel und Nuoler Ried
Die Stiftung Frauenwinkel wurde dieses Jahr vom Amt für Wald und Natur des Kantons Schwyz wieder mit diversen Pflegearbeiten beauftragt. Zivildienstleistende der Stiftung Lebensraum Linthebene waren in den Naturschutzgebieten Frauenwinkel und Nuoler Ried unterwegs und halfen tatkräftig mit, die wertvollen Lebensräume zu pflegen und damit zu erhalten.
Die Riedwiesen im Frauenwinkel entstanden durch die jahrhundertealte Bewirtschaftung, wobei das jährliche Schnittgut als Einstreu in den Ställen der Bewirtschaftenden verwendet wurde. Seit jedoch Stroh günstig importiert werden kann, verschwand diese Nutzungsform der Riedwiesen. Ohne jährliche Mahd durch die Landwirtschaft und Pflegeeinsätze durch den Naturschutz würden diese Flächen komplett verbuschen. Um dieses sensible Ökosystem zu erhalten, hat die Stiftung Frauenwinkel in diesem Winter im Frauenwinkel und im Nuoler Ried selektive Pflegearbeiten durchführen lassen.
PFÄFFIKER RIED
Nebst dem obligaten Entfernen von Schwemmholz und Abfall im Uferschilf entbuschten die Zivildienstleistenden unter fachkundiger Leitung und mit maschineller Hilfe der Firma Steiner Erdbau AG eine Riedfläche im Pfäffiker Ried. Die Moorvegetation leidet in diesem Teil des Rieds besonders unter den Nährstoffeinträgen, da sie sich gegen wüchsige Sträucher und wuchernde Armenische Brombeeren behaupten muss.
INNER SACK
Der grösste Pflegeeingriff erfolgte dieses Jahr im Inner Sack bei der sogenannten Schottenweide. Die Fläche besteht aus drei Parzellen in deren Zentrum sich eine Flachwasserzone mit verschiedenen Teichen befindet. Um diese zu pflegen, wurden jährlich Schottische Hochlandrinder in die umzäunten Parzellen gelassen, welche die Teiche offen gehalten und somit für eine natürliche Pflege gesorgt haben. In den letzten Jahren verlor der Zaun seine Funktionalität zunehmend, sodass die Beweidung durch die Rinder ausgesetzt wurde. Indessen wurde der Zaun im März 2024 durch den Kanton Schwyz ersetzt. Vorab musste die Schottenweide aber wieder auf Vordermann gebracht werden. Teile des Zauns waren verbuscht und Armenische Brombeeren waren an einigen, schwierig zu pflegenden Stellen aufgekommen. Bei dieser Gelegenheit wurde die Chance genutzt, zwei bestehende Hecken stark zu pflegen. Haseln, Schwarzerlen und Eschen wurden stark geschnitten und teil-weise samt Wurzelstock entfernt. Die hohen, schnellwachsenden Gehölze sind gerade in der Nähe der Flachwasserzone störend, da Watvögel hohe Strukturen wie Bäume meiden. Damit die Funktionen der Hecke als Leitstruktur und Lebensraum für andere Tierarten erhalten bleiben, wurden die Lücken mit langsam wachsenden und beeren- und dornentragenden Straucharten ergänzt. Nebst der ökologischen Aufwertung der vormals monotonen Hecke, ist auch die niedrige Wuchshöhe für die Watvögel von Vorteil.
ROSSHORN
Nach drei Jahren wurde der letzte noch verlandete Teich im Rosshorn ausgebaggert. Die regelmässige Instandhaltung der Teiche im Ried ist sehr wichtig, da sie Lebensraum für verschiedene Tierarten bieten. Kleingewässer im Pionierstadium haben für einige Libellenarten einen besonderen Wert. Die natürliche Sukzession der Vegetation und der Eintrag von organischem Material werden früher oder später wieder zur Verlandung führen und der Pflegezyklus wird wieder von vorne starten.
NUOLER RIED
Eine Begehung im Herbst 2023 offenbarte, dass im Nuoler Ried viel Schwemmholz in den Uferstreifen eingetragen worden ist. Ganze Baumstämme und Wurzelstöcke lagen zwischen den Schilfhalmen. Um der Erosion des Ufers keinen Vorschub zu leisten, musste das Schwemmholz, sowie angeschwemmter Abfall entfernt werden. Während zwei Tagen arbeiteten sich die Zivildienstleistenden am Ufer nördlich der Landebahn des Flugplatzes entlang. Die Menge an Holz und Art des Abfalls überraschte. Nebst allerlei Sportgeräten und Eisenwaren wurde Munition aus Zeiten des ersten Weltkriegs gefunden. Glücklicherweise handelte es sich um einen ungefährlichen Munitionsrest. In der nächsten Wintersaison dürfte anhand des noch nicht geborgenen Materials eine weitere Sammelaktion notwendig sein.
PFLEGE IM NATURSCHUTZGEBIET
Das Amt für Wald und Natur des Kantons Schwyz hat die Durchführung der jüngsten Pflegearbeiten initiiert. Diese Arbeiten sind entscheidend, um den Fortbestand dieser wichtigen Naturschutzgebiete zu gewährleisten. Die Stiftung Frauenwinkel spielt eine aktive Rolle bei der jährlichen Beobachtung und Kontrolle der Entwicklungen im Schutzgebiet und arbeitet in enger Kooperation mit den kantonalen Behörden. Bei Bedarf werden die notwendigen Arbeiten geplant und koordiniert, die von Zivildienstleistenden, externen Firmen und freiwilligen Helfern durchgeführt werden. Diese effiziente Kooperation trägt massgeblich zum Erhalt des Frauenwinkels bei.
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