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Hüllerich wieder bereit zur Laichzeit

02.04.2024Naturschutz

Vor mehr als 40 Jahren errichtete das Militär im Hüllerich oberhalb Pfäffikon SZ einen grösseren und einen kleineren Amphibienweiher. So ca. alle 20 Jahre ist wieder ein Eingriff nötig, weil der Teich sonst vollständig verlanden würde und als Laichgewässer verloren ginge. In diesem Winter war der zweite Baggereinsatz erforderlich, diesmal mit einer zusätzlichen ökologischen Aufwertung der Umgebung.

Unter dem Lead der Umwelt- und Landschaftskommission (UMLA) der Gemeinde Freienbach entstand ein breit abgestütztes und von verschiedenen Seiten finanziertes Aufwertungsprojekt. Der UMLA-Präsident Fredy Kümin lud die Forstvertreter, die Grundeigentümerin (Kloster Einsiedeln) und die Bewirtschafterin (Oberallmeindkorporation Schwyz, OAK) an verschiedene Begehungen vor Ort ein und gemeinsam entwickelte man die verschiedenen Projektideen. Dabei suchte man zuerst nach ökologisch wertvollen Elementen, um diese über das Projekt hinaus zu bewahren. So blieben Totholz, wertvolle Baumarten, Altholz und Höhlenbäume erhalten.

ERST HOLZSCHLAG…

Die Forstarbeiter der OAK waren für den Holzschlag zuständig, was Platz für neue Bäume und mehr Licht auf das Amphibiengewässer brachte. Ein paar Bäume wurden geköpft – sie können ohne die Sicherheit zu gefährden – jetzt zu Höhlenbäumen werden.

In den letzten 20 Jahren liess der natürliche Verlandungsprozess den Teich schrumpfen. Die wachsenden Bäume sorgten für zunehmenden Schatten, was den Amphibien nicht entgegenkommt. Mit einem gezielten Holzschlag gibt es jetzt wieder mehr Sonne für den Teich.

DANN SCHLAGRÄUMUNG…

Zivildienstleistende der Stiftung Lebensraum Linthebene räumten das Astmaterial unter kundiger Leitung zu ökologisch wertvollen Asttristen. Diese bieten für zahlreiche Tierarten Versteck, Nist- und Überwinterungsplatz.

Die Bäume und dickeres Astmaterial konnte die OAK mit ihren Maschinen wegräumen und zur Weiterverwendung am Strassenrand deponieren. Die Feinarbeit mit der Schlagräumung erledigten die Zivildienstleistenden der Stiftung Lebensraum Linthebene.

UND ERST DANACH BAGGER

Nach der Schlagräumung war der Weg frei für den Bagger. Dani Korner, ein erfahrener Maschinist, kämpfte sich mit dem Schreitbagger durch den Schlamm und entledigte den Teich Schaufel um Schaufel von aufgelandetem Material. Zeitweise war das Gelände so glitschig und tiefgründig, dass er die Maschine mit einer ferngesteuerten Seilwinde sichern musste. Dank dem Ausbaggern von zwei ebenfalls völlig verlandeten, benachbarten Kleingewässern stehen den Amphibien und Co. ab sofort rechtzeitig drei neue Laichgewässer zur Verfügung.

Die Uferpartien waren schlammig und tiefgründig, sodass Dani Korner sich und die Maschine mit einer Seilwinde sichern musste.
DIE KOSTEN WERDEN GETEILT

Über die Biodiversitätskasse des Forstes können der Holzschlag und die Baggerarbeiten abgerechnet werden, während der Bezirk Höfe die Planung und Bauleitung übernimmt, bleiben der Gemeinde nur noch die Restkosten und der künftige Unterhalt.

Während Grasfrösche und Erdkröten eher vom grossen Teich profitieren, dürften Gelbbauchunken und Molche sich an den benach- barten Kleingewässern freuen. Alle neuen Lebensräume wurden dank guter Zusammenarbeit rechtzeitig auf die neue Saison fertig.

Autor:in

Res Knobel

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